Bei der Reliefprägung handelt es sich um eine spezielle Veredelungstechnik im Druckwesen, die häufig zur Aufwertung von Etiketten und anderen Druckprodukten verwendet wird. Diese Technik erzeugt ein erhabenes oder vertieftes Design auf der Oberfläche des Materials, was nicht nur visuelle, sondern vor allem auch haptische Effekte bietet.
Der Prozess der Reliefprägung beginnt mit der Erstellung eines sogenannten «Prägewerkzeugs», das aus einer Matrize (weibliche Form) und einer Patrize (männliche Form) besteht. Das zu erzielende Design wird in diese Werkzeuge eingraviert oder geätzt. Das zu prägende Material, etwa Papier, Karton oder Kunststoff, wird zwischen die Matrize und die Patrize gelegt und anschliessend unter hohem Druck zusammengepresst. Dieser Druck formt das Material entsprechend den Vertiefungen und Erhebungen der Werkzeuge.
Man unterscheidet zwei Hauptvarianten der Reliefprägung: die Hochprägung und die Tiefprägung, wobei die Hochprägung häufiger Anwendung findet. Bei der Hochprägung wird das Design erhaben über die Oberfläche des Materials geformt, während bei der Tiefprägung das Design in die Oberfläche des Materials eingedrückt wird. Beide Techniken können entweder allein oder in Kombination mit Farben, Folienprägungen oder anderen Drucktechniken verwendet werden, um besonders eindrucksvolle Effekte zu erzielen.
Die Reliefprägung bietet verschiedene Vorzüge: Sie verleiht den Etiketten eine edle und hochwertige Optik, die oft bei Premiumprodukten, luxuriösen Verpackungen oder besonderen Anlässen Anwendung findet. Denn der haptische Effekt der Prägung schafft eine zusätzliche Dimension des Erlebens, die das Produkt in den Händen der Konsumentinnen und Konsumenten greifbar wertvoller macht. Zudem kann die Reliefprägung helfen, wichtige Informationen wie Logos, Marken- oder Produktnamen hervorzuheben, was die Wiedererkennung und die ästhetische Anziehungskraft steigert.